· 

Adams Bauernstube im Pehlinger Hof: Hausmannskost aus eigenen Produkten

Von Siersburg aus führt die L 172 auf die Höhen des Saargaus. Zwischen Gerlfangen und Oberesch liegt sehr idyllisch gelegen der Pehlinger Hof. Viele Schaulustige fahren hierher, um den fantastischen Sonnenuntergang von dem nahe Aussichtpunkt aus zu erleben. So kann man den Abend nach einem Besuch in „Adams Bauernstube“ auf dem Hof schön ausklingen lassen.

 

Der Pehlinger Hof ist ein Familienbetrieb und wird von Familie Adam bewirtschaftet. Er liegt am Anfang der „Viezstraße“, die über den Saargau bis an die Mosel in Rheinland-Pfalz führt und gehört bereits zum Naturpark Saar-Hunsrück.

 

Petra und Norbert Adam hatten 1979 den landwirtschaftlichen Betrieb von den Eltern übernommen. Recht früh kamen sie auf die Idee, ihre Produkte, die sie anbauen, züchten und verarbeiten, selbst zu vermarkten. Ihre Streuobstwiesen sind ein Kernstück des Hofes: Hier wachsen vor allem Birnen und Quetschen. Alles, was sich aus diesen Früchten herstellen lässt, kann in ihrem Hofladen erworben und im Restaurant gekostet werden: Saft, Schnäpse, Liköre, Gelees, Konfitüren und natürlich Viez.

 

Viez stammt normalerweise aus dem Saft von Äpfeln. Die Adams pressen ihn aus den eigenen Birnen und bieten damit ein ganz besonderes Tröpfchen an.  1995 wurde „Adams Hofladen“ eröffnet, zwei Jahre später errichteten sie eine gemütliche Bauernstube. Ein befreundeter Schreiner baute dafür aus alten, Jahrzehnte lang getrockneten Eichenstämmen solide Möbel. Im Nebenraum der Stube entstand eine Schaubrennerei. Das war dann der Beginn des Restaurantbetriebs mit einer gutbürgerlichen Küche aus Produkten des Hofes und der näheren Umgebung. Inzwischen ist auch noch eine Festscheune hinzugekommen. Dort können bis zu 90 Menschen feiern und individuell zusammengestellte Menüs und Buffets genießen. Im Sommer sind die Außenplätze vor der Stube sehr begehrt. Mitten im Hof kann man sitzen und feine Hausmannskost genießen.

 

Der Pehlinger Hof hält eine Herde von Limousin-Rinder, die im Sommer auf den Weiden grasen können. Dort bleiben die Kälber acht Monate lang bei den Muttertieren. Nur im Winter stehen sie im Stall. Dann bekommen die Tiere Getreide und Silage von den eigenen Feldern. Durch eine große Scheibe kann der Gast sie von der Bauernstube aus betrachten.  

 

Nicht weit entfernt entspringt der Oligbach. Um den Bach und die kleinen angrenzenden Weiher herum ist ein Renaturierungsprogramm entstanden. Hier lebt eine Herde Wasserbüffel. Das 6 Hektar große feuchte Gelände ist ideal für die Tiere, sie finden gutes Futter. Gleichzeitig verhindern sie, dass die Talaue zuwächst und betreiben so auch Naturschutz.

 

Auf der ständigen Speisekarte stehen folglich viele Gerichte mit Rindfleisch „aus eigener Aufzucht“. Die Tiere werden in nächster Umgebung geschlachtet. Die Metzgerei Doll zerlegt das Fleisch küchenfertig und produzieren Würste sowie Schinken. Übrigens: Obwohl der Hof selber biozertifziert ist, darf die Bauernstube es auf der Speisekarte nicht „bio“ nennen. Das ist komplizierten Zertifizierungsregeln geschuldet und nur schwer zu verstehen. Die Adams wollten keine künstlichen Düngemittel und Pestizide mehr auf Felder und Wiesen aufbringen und stellten auf Ökolandbau um. Und das macht den vorzüglichen Geschmack des Rindfleisches aus! Egal in welcher Form es auf den Tisch kommt, ob als Suppe oder als Rindfleischsalat. Der lange in Barolo geschmorter Rinderbraten und „Adams Burger“ sind Publikumslieblinge. Im Herbst werden regelmäßig ein oder zwei Wasserbüffel geschlachtet. Kenner kommen dann direkt zum Hofladen, um die magere Salami (reines Rind) oder den Büffelschinken zu kaufen.

Auf der wechselnden Karte tauchen dann Gerichte mit Büffelfleisch auf – solange der Vorrat reicht. Natürlich bietet die Karte auch reichlich Fleischloses an: diverse Salate, Vorspeisen mit Dipps, Bandnudeln mit Pesto, Veggieburger und gegrillte Gemüse: alles nach den saisonalen Angeboten. Petra Adam kocht und managt die Küche, Tochter Anne ist für den Service zuständig.

 

 

Slow Food Saarland hat das Restaurant wegen seiner authentischen Bauernküche“ in seine Empfehlungsliste aufgenommen. Ein Grund mehr, hier einmal einzukehren!